Zur Messung der der materiellen Entbehrung gibt es zahlreiche Kriterien. Eines davon ist die (Un-) Fähigkeit von Haushalten, ihre Wohnung oder ihr Haus angemessen warmhalten zu können.
Das Statistische Bundesamt frägt regelmäßig im Rahmen einer europaweiten Erhebung, inwieweit Personen aus finanziellen Gründen ihre Unterkunft nicht angemessen warmhalten konnten.
Insgesamt konnten dies 2019 2,5 % der Bevölkerung nicht (entspricht 2,0 Millionen Personen in Deutschland).
Die Werte unterscheiden sich nach Haushaltstypen und nach Geschlecht. Für den Haushaltstyp „Alleinstehende“ sind die Daten nach Geschlecht differenziert verfügbar.
Alleinlebende sind besonders häufig nicht in der Lage ihre Unterkunft warm zuhalten. Insgesamt waren es 2019 4,8 % (Zum Vergleich die Schweiz: 0,3 %). Beim Haushaltstyp Alleinlebende gibt es allerdings geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen sind häufiger betroffen.
In 2019 waren Frauen um einen halben Prozentpunkt häufiger als Männer betroffen (5,1 % F, 4,6 % M). In den Jahren davor waren die Unterschiede noch größer (in 2015: 2,4 Prozentpunkte). Obgleich bei beiden Geschlechter, die Unfähigkeit die Unterkunft warm zuhalten gesunken ist, sind Alleinlebende dennoch doppelt so häufig betroffen wie die Bevölkerung insgesamt. Unter den Alleinerziehenden, die überwiegend Frauen sind, ist der Anteil noch höher: hier waren 2019 7 % betroffen (in der Schweiz 0,8 %).