-
Archiv
-
Neueste Beiträge
- Datenzugang und Transparenz: Ein unterschätztes Problem?
- Mindestlohn: Entscheidend ist der relative Wert des Mindestlohns
- Haushaltsentwurf 2025 für die Jobcenter
- Girls’ Day, Frauenförderung in Mint-Berufe – macht das noch Sinn?
- Fachkräftebedarf und Ansehen von Engpassberufen
- Berufssprachkurse – mehr Schein als Sein?
- Jeder 5. Euro für Arbeitgeber – Wie die Jobcenter-Förderung verteilt wird
- Anerkennung von Berufsqualifikationen: Europäischer Rechnungshof und Europäische Kommission beanstanden Deutschland
Kategorien
Schlagwörter
- 16i
- Arbeitgeber
- Arbeitslose
- Arbeitslosenstatistik
- Arbeitslosigkeit
- Armut
- Ausbildung
- Ausländer
- Baden-Württemberg
- Beschäftigungsträger
- Bremen
- Bundesagentur für Arbeit
- Bundeshaushalt
- Bundesregierung
- CDU
- Corona
- Covid19
- Diskriminierung
- Eingliederung
- Erwerbstätigkeit
- FDP
- Flüchtling
- Frauen
- Grüne
- Hamburg
- Hessen
- Jobcenter
- Kurzarbeit
- Langzeitarbeitslose
- Langzeitarbeitslosigkeit
- Langzeitleistungsbeziehende
- Leistungsminderung
- Mindestlohn
- Minijob
- Pandemie
- Saarland
- Sanktion
- SGB III
- SodEG
- Soziale Teilhabe
- SPD
- Statistik
- Teilhabechancengesetz
- Träger
- Ukraine
-
-
-
-
Anomie und Fatalismus: Rekonstruktive Analysen der Weltsichten von Arbeitslosengeld-II-Empfängern
Kornelia Sammet hat in der Zeitschrift für Soziologie, Jg. 43, Heft 1, Februar 2014, S. 70–86 einen Aufsatz zu Anomie und Fatalismus am Beispiel der Weltsichten von Arbeitslosengeld-II-Empfängern vorgelegt. Interessant wäre – neben der Berücksichtuing des Konzeptes von Weltsichten – eine Bezugnahme auf das Konzept „sozialer Deutungsmuster“ (vgl. mein Beitrag Soziale Deutungsmuster von unterprivilegierten Jugendlichen und ihre praktischen Konsequenzen für die Jugendarbeit. Ein Beitrag zur Sozialarbeitswissenschaft und zur alltagsorientierten Praxis sozialer Arbeit. Östringen, überarbeitete Auflage 1995 (zusammen mit Angelika Wagner) gewesen. Für Personen, die täglich mit Arbeitslosengeld-II-Empfängern zu tun haben, ist der Text leider nicht so eingängig.
Zusammenfassung (Autorenreferat):
„Der Beitrag thematisiert anomische Weltdeutungen in einer doppelten Perspektive. In einem ersten
Schritt wird die soziologische Diskussion um anomische Erfahrungen seit Durkheim rekapituliert mit dem Ergebnis,dass mit dem Begriff in unterschiedlichen theoretischen Kontexten ganz unterschiedliche Bedeutungen verbunden werden. Daran schließen sich empirische Analysen zu Weltsichten von Arbeitslosengeld-II-Empfängern an: Auf der Basis von biographischen Interviews werden Erfahrungen von Kontingenz und Heteronomie rekonstruiert und die in ihnenzum Ausdruck kommenden Wahrnehmungen von Ordnung bzw. Unordnung. Darauf aufbauend wird eine Typologieder Ordnungsdimension von Weltsichten entworfen, die die Durkheim’sche Gegenüberstellung von Anomie und Fatalismus um die Wahrnehmung einer wohlgeordneten Welt erweitert. Mit Rekurs auf die Prozessstrukturen nach Schütze – Verlaufskurve und Handlungsschema – wird diese Typologie weiter ausdifferenziert.“
Veröffentlicht unter SGB II
Kommentare deaktiviert für Anomie und Fatalismus: Rekonstruktive Analysen der Weltsichten von Arbeitslosengeld-II-Empfängern
Mindestlohn macht Minijobs attraktiver
Der von der Bundesregierung geplante Mindestlohn kann in der zuletzt bekannt gemachten Fassung Minijobs attraktiver machen. Darauf hat bereits 2013 das DIW hingewiesen, was nochmals in Erinnerung gerufen werden sollte.
„Im Falle der Einführung eines allgemeinen Mindestlohns würde die bereits bestehende Privilegierung der Minijobber noch weiter wachsen, da deren Nettolöhne viel stärker als die Nettolöhne derjenigen Arbeitnehmer steigen würden, die mit den üblichen Steuern und Abgaben belastet werden. Der bereits bestehende Vorsprung bei den Nettolöhnen gegenüber den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Geringverdienern würde noch größer. Die Arbeitgeber könnten verstärkt dazu angeregt werden, reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Minijobs umzuwandeln, um Kosten zu sparen beziehungsweise um einen Teil der ihnen durch die Einführung von Mindestlöhnen zusätzlich entstehenden Kosten aufzufangen. Die Abkehr von Normalarbeitsverhältnissen zulasten der Sozialversicherungen könnte einen neuen Schub erhalten.“ (DIW Wochenbericht 39/2013, S. 15)
Das ist kein Einwand gegen die Einführung von Mindestlöhnen. Die Folgerung ist vielmehr, dass die Einführung eines Mindestlohns von weiteren arbeitsmarkts- und sozialpolitischen Maßnahmen (Stichworte: Zeitarbeit, Werkvertäge usw.) begleitet werden muss, um negative und nicht intendierte Effekte, insbesondere Verdrängungseffekte, zu vermeiden.
Andreas Hammer
Veröffentlicht unter Arbeitsmarkt
Verschlagwortet mit Mindestlohn, Minijob
Kommentare deaktiviert für Mindestlohn macht Minijobs attraktiver
Melderegeln zur Arbeitslosenstatistik werden für Jobcenter wieder verändert
Die Jobcenter melden ihre Daten, z.B. zur Arbeitslosigkeit, über eine bestimmte Softwareschnittstelle – Datenstandard XSozial-BA-SGB II – an die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Die Regeln, wie eine Meldung zu erfolgen hat, werden immer wieder geändert. Neue oder modifizierte Melderegeln verändern unter Umständen die Zahl der Arbeitslosen, ohne dass es eine gesetzliche Änderung der Arbeitslosenstatistik bedarf. Sie werden in der Öffentlichkeit in der Regel nicht wahrgenommen.
Zum Stichtag April 2014 ändert sich z.B. die Gültigkeit für die folgende Regel zur Arbeitsuche / Arbeitslosigkeit im Modul 14:
Fehlende Mitwirkung / Verfügbarkeit:
„In Bezug auf Abgangsgrund 26 (fehlende Mitwirkung / Verfügbarkeit) wird darauf hingewiesen, dass erst wiederholte Meldeversäumnisse nach §32 SGB II Phasen der Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit beenden.“
(Quelle: Melderegeln zur Datensatzbeschreibung XSozial-BA-SGBII – Version 4.3.0, S.24)
Mit dieser Erläuterung wird deutlich: wenn sich eine leistungsberechtigte Person wiederholt nicht gemäß den Anforderungen des Jobcenters gemeldet hat, dann kann diese Person abgemeldet werden, d.h. sie zählt nicht mehr als arbeitslos. Wiederholt kann auch schon zutreffen, wenn das Meldeversäumnis zum zweiten Mal auftritt.
Mit einer solchen Regel läßt sich unter Umständen die Zahl der Arbeitslosen nicht nur beeinflussen, sondern auch steuern.
Diese Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitslosenstatistik sind in der Regel nur Fachleuten bekannt. Sie werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, obgleich die Bundesagentur für Arbeit die dazugehöirgen Unterlagen transparent auf ihrer Web-Seite veröffentlicht.
Wer sich über das Zustandekommen von Arbeitslosenzahlen und ähnlichen Daten vertieft interessiert, sollte sich auch mit den Melderegeln und dem Datenstandard X-Sozial beschäftigen.
Veröffentlicht unter SGB II
Verschlagwortet mit Arbeitslosenstatistik, Jobcenter, SGB II
Kommentare deaktiviert für Melderegeln zur Arbeitslosenstatistik werden für Jobcenter wieder verändert
Neue Gestaltung meiner Homepage
Ich freue mich Ihnen meine neu gestaltete Homepage zu präsentieren. Sie wird sich in nächster Zeit noch verändern, da verschiedene Funktionen nach und nach implementiert werden.
Danke für Ihren Besuch.
Ihr Andreas Hammer
Veröffentlicht unter Uncategorized
Kommentare deaktiviert für Neue Gestaltung meiner Homepage