Seit Jahren wird eine stärkere Zuwanderung zur Stabilisierung der Unternehmen in Deutschland als erforderlich erachtet. In den Jahren 2015 und folgende wanderten insbesondere Flüchtlinge zu. Anfangs wurden hier Beschäftigungspotenziale zur Minderung von Fachkräfteengpässen angenommen. Dies wurde von allem von Zugewanderten aus der Arabischen Republik Syrien angenommen.
Die öffentliche Arbeitsverwaltung (Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter) hat zahlreiche Programme und Projekte zur Erleichterung ihrer Arbeitsmarktintegration gefördert. Dazu gehören auch Sprach- und Integrationskurse. Diese Maßnahmen sind vor allem für jene gedacht, die als Asylsuchende anerkannt wurden. Die Anerkennung verlief bei den SyrerInnen schneller als bei anderen Herkunftsländern. Zugewanderte aus Syrien hatten es somit leichter Zugang auf den Arbeitsmarkt zu bekommen. Und dennoch ist selbst bei dieser Gruppe die Arbeitsmarktintegration bislang nur langsam vorangekommen.
Der Jahresdurchschnittswert der Beschäftigungsquote bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung für SyrerInnen lag 2021 bei 29,1 %.
Die Beschäftigungsquote ist im Vergleich zu allen AusländerInnen und Deutsch niedrig. Für Ausländerinnen lag sie bei rund 48 % (2021) und für Deutsche bei ca. 64 % (2021).
Die Daten zeigen, dass selbst bei einer Gruppe mit schneller Anerkennung als Asylsuchende die Geschwindigkeit der Arbeitsmarktintegration nur langsam vorankommt. Das ist desillusionierend für die Zugewanderten und stellt die Annahme infrage, dass die Anerkennung von Flüchtlingen demografische Probleme oder Engpässe auf dem Arbeitsmarkt lösen könnte. Und für die bereits Zugewanderten bedarf es weiterer Integrationsansätze.
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