Stehen sog. 1-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II) schon seit Jahren in der Diskussion der Arbeitsmarktpolitik als Förderinstrument, sind zum 1.8.2016 Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen als Arbeitsgelegenheiten nach § 5a Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) hinzugekommen. Weniger in der öffentlichen Wahrnehmung finden sich die Arbeitsgelegenheiten nach § 5 AsylbLG. Diese existieren ebenfalls schon seit Jahren. Dieser Instrumententyp soll im folgenden beleuchtet werden.
Fortsetzung des 1. Teils mit der Struktur der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen des AsylbLG als Arbeitsgelegenheiten.
3. Struktur der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen des AsylbLG als Arbeitsgelegenheiten
Die Verteilung nach Geschlecht zeigt, dass der Anteil der Frauen in Arbeitsgelegenheiten (AGH) gering ist: 2014 betrug er 22% und 2015 20,62%. Frauen erhalten weniger häufig eine Arbeitsgelegenheit als es ihrem Anteil an den Empfänger/innen von Asylbewerberleistungsgesetz entspricht. Der Frauenanteil belief sich 2015 auf 32,9% und in 2014 auf 36,7%.
Die Altersverteilung zeigt, dass in der Regel nur wenige Minderjährige und über 65 Jährige in einer solchen AGH sind.
Die Teilnehmenden waren am häufigsten in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht (43% in 2015). Den Anteil der Teilnehmenden in einer dezentralen Unterbringung hat sich 2015 gegenüber 2014 reduziert.
In der großen Mehrheit ist der Haushaltsvorstand in der AGH (85,72% in 2015; 86,55%).
Mehr als vier Fünftel der Teilnehmenden (83% in 2015 und 2014) haben eine Aufenthaltsgestattung. Der nächst häufige aufenthaltsrechtliche Status ist die Duldung mit 7% in 2015 und 10% in 2014. Die anderen Aufenthaltstitel spielten keine große Rolle. Die Struktur zwischen beiden Jahren ist ähnlich, wenn man die Kategorie „ohne Angabe“ (darin einschließlich Personenkreis mit Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender) weglässt.
Gruppiert man die Teilnehmenden in AGH nach den TOP3-Staatsangehörigkeiten für 2014 und 2015 ergibt sich folgendes Bild: Menschen aus Eritrea waren in 2014 am häufigsten in Arbeitsgelegenheiten. Im Jahr 2015 war dies für Asylbewerber aus Syrien der Fall. Ihre Zahl hat sich gegenüber 2014 deutlich erhöht.