Für das Programm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt (s. Aktuelle Entwicklung des Programms Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt) liegen aktualisierte Zahlen für den April 2017 vor.
Anträge
Die Bundesregierung hat zum 1.1.2017 die Zahl der Programmplätze von 10.000 auf 20.000 erhöht. Hintergrund könnte die Entwicklung der Zunahme an Flüchtlingen gewesen sein und der parallelen gesellschaftlichen Erwartung mehr fürLangzeitarbeitslose zu tun. In der damit verbundenen zweiten Förderrunde können bisher nicht berücksichtige Jobcenter und Anträge eine Förderung erhalten. Nicht nur war das Interesse in der zweiten Förderrunde geringer, sondern dem 1. Zwischenbericht der Programmevaluation zufolge war auch die Antragsqualität geringer (S. 23). Da hier weniger Plätze als erwartet und finanzierbar beantragt wurden, wurde den Jobcentern der ersten Förderrunde die Möglichkeit zur Aufstockung ihrer Platzzahlen gegeben.
Nun sind zum 30.4.2017 19.643 Plätze beantragt, was eine fast vollständige Ausschöpfung des Förderkontingentes darstellt. Die Zunahme zwischen dem November 2016 und dem April 2017 beträgt 9.359 Plätze.
Von den Anträgen der 2. Förderrunde haben die Jobcenter Enzkreis und Rastatt je 5 Plätze zur Förderung beantragt. Die höchste Zahl haben die Jobcenter Hamburg (291), Bielefeld (200) und Saarbrücken (200) beantragt. In der ersten Förderrunde hat das Jobcenter Kaufbeuren 13 Plätze beantragt, Berlin-Neukölln 500 und Leipzig 400 Plätze.
Bewilligungen
Die Zahl der bewilligten Plätze zum 30.4.2017 hat sich um 6.036 gegenüber dem November 2016 erhöht. In Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gab es einen vierstelligen Zuwachs. Hamburg ist ermalig ausgewiesen.
Im April 2017 sind nun 15.393 Plätze bewilligt, was einem Anteil von 78,4% der beantragten Plätze entspricht. Hamburg hat eine Bewilligungsquote von 100% und sein Antragsziel erreicht, gefolgt von Berlin mit einer Bewilligungsquote von 93,7%. Rheinland-Pfalz hat weiterhin die geringste Bewilligungsquote (54,4%). Insgesamt haben die süddeutschen Bundesländer sehr geringe bzw. unterdurchschnittliche Bewilligungsquoten.
Teilnahmen
Von den bewilligten Plätzen sind 12.162 Plätze besetzt (79,1%). Damit ist ein Zuwachs von 3.591 Plätzen gegenüber dem November 2016 verbunden. Analog zu den Bewilligungen haben Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hat den größten Zuwachs. Die geringste Zunahme hat Schleswig-Holstein. Die höchste Besetzungsquote hat Brandenburg (95,9%). Hier sind lediglich 32 Plätze nicht besetzt. Die niedrigste Besetzungsquote weist Hamburg auf (54%).
Entwicklung
Im November 2015 waren 180 Plätze im Bundesprogramm besetzt. Im Februar 2016 kamen rund 4.000 Teilnehmende dazu. Mit Beginn der 2. Förderrunde haben die monatlichen zugänge wieder zugenommen. Entsprechend hat der Bestand kontinuierlich zugenommen. Im April 2017 waren in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit 11.272 im Bestand.
Bei den Zahlen ist zu beachten, dass die Stichtage für die Zählungen in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit von den Stichtagen der Programmstatistik abweichen. Dadurch ergeben sich verschiedene Zahlen für einen Monat. So beträgt die Differenz beispielsweise für den April 2017 890 Plätze.
Vorläufiges Fazit
Die Entwicklungen zeigen, dass es den Jobcentern in kurzer Zeit gelungen ist, weitere Programmplätze zu bewilligen und zu besetzen. Allerdings zeigt der Rückgang des monatlichen Zuwachses vom April 2017 auf den Mai 2017, dass sich die Entwicklung schon bald verlangsamen kann.
Andreas Hammer