Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt – Stand Oktober 2017

Für das Programm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt (s. Aktuelle Entwicklung des Programms Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt)  liegen aktualisierte Zahlen für den Oktober 2017 vor.

Anträge

Die Bundesregierung hat zum 1.1.2017 die Zahl der Programmplätze von 10.000 auf 20.000 erhöht. Hintergrund könnte die Entwicklung der Zunahme an Flüchtlingen gewesen sein und der parallelen gesellschaftlichen Erwartung mehr fürLangzeitarbeitslose zu tun. In der damit verbundenen zweiten Förderrunde können bisher nicht berücksichtige Jobcenter und Anträge eine Förderung erhalten. Nicht nur war das Interesse in der zweiten Förderrunde geringer, sondern dem 1. Zwischenbericht der Programmevaluation zufolge war auch die Antragsqualität geringer (S. 23). Da hier weniger Plätze als erwartet und finanzierbar beantragt wurden, wurde den Jobcentern der ersten Förderrunde die Möglichkeit zur Aufstockung ihrer Platzzahlen gegeben.

Nun sind zum 31.10.2017 19.643 Plätze beantragt, was eine fast vollständige Ausschöpfung des Förderkontingentes darstellt.

Von den Anträgen der 2. Förderrunde haben die Jobcenter Enzkreis und Rastatt je 5 Plätze zur Förderung beantragt. Die höchste Zahl haben die Jobcenter Hamburg (291), Bielefeld (200) und Saarbrücken (200) beantragt. In der ersten Förderrunde hat das Jobcenter Kaufbeuren 13 Plätze beantragt, Berlin-Neukölln 500 und Leipzig 400 Plätze.

In den Monaten Mai, Juni und  Juli 2017 gab es keine weiteren Anträge.

Bewilligungen

Die Zahl der bewilligten Plätze zum 31.10.2017 hat sich um 83 gegenüber dem September  2017 erhöht. Im Nordrhein-Westfalen gab es den größten Zuwachs (+30). In Bremen sank die Zahl der bewilligten Plätze um 10  gegenüber dem Vormonat.

Im Oktober  2017 sind nun 17.332 Plätze bewilligt, was einem Anteil von 87,8% der beantragten Plätze entspricht. Das Saarland hat eine Bewilligungsquote von 98,73%, gefolgt von Sachsen mit einer Bewilligungsquote von 99,43%. Rheinland-Pfalz hat weiterhin die geringste Bewilligungsquote (65,5%). Insgesamt haben die süddeutschen Bundesländer sehr geringe bzw. unterdurchschnittliche Bewilligungsquoten.

Es bleiben noch 2.311 Plätze zu bewilligen.

Teilnahmen

Von den bewilligten Plätzen sind zum 31.10.2017 15,758 Plätze besetzt (90,9%). Damit ist ein Zuwachs von 333 Plätzen gegenüber dem September 2017 verbunden. Nordrhein-Westfalen den größten Zuwachs bei den Besetzungen (+231). In Schleswig-Holstein nahm die Zahl der Plätze gegenüber dem Vormnat um 16 ab. Die höchste Besetzungsquote haben Mecklenburg-Vorpommern (98,1%) und Sachsen-Anhalt (98,2%). Die niedrigste Besetzungsquote weist Nordrhein-Westfalen auf (85,7%).

Es bleiben noch 1.574 Plätze zu besetzen.

Arbeitsplätze im Rahmen des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ nach Bundesländern – Stand 10/2017

Arbeitsplätze im Rahmen des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ nach Bundesländern – Stand 10/2017

Entwicklung

Im November 2015 waren 180 Plätze im Bundesprogramm besetzt. Im Februar 2016 kamen rund 4.000 Teilnehmende dazu. Mit Beginn der 2. Förderrunde haben die monatlichen Zugänge wieder zugenommen. Entsprechend hat der Bestand kontinuierlich zugenommen. Im Mai 2017 waren in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit 12.493 im Bestand. Seit April 2017 nehmen die Zuwächse jedoch wieder ab.

Grafik Entwicklung Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt

Entwicklung Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt

Bei den Zahlen ist zu beachten, dass die Stichtage für die Zählungen in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit von den Stichtagen der Programmstatistik abweichen. Dadurch ergeben sich verschiedene Zahlen für einen Monat. So beträgt die Differenz beispielsweise für den Juli 2017 1.189 Plätze.

Vorläufiges Fazit

Die Entwicklungen zeigen, dass es den Jobcentern in kurzer Zeit gelungen ist, weitere Programmplätze zu bewilligen und zu besetzen. Der Großteil der Aufstockung mit der neuen Förderrunde erfolgte innerhalb  der ersten fünf Monaten. Allerdings zeigt der Rückgang des monatlichen Zuwachses seit April 2017, dass sich die Entwicklung schon bald verlangsamen kann.

Andreas Hammer

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