Empirische Verhältnisse werden subjektiv verschieden wahrgenommen. Unterschiede, beispielsweise in der Einschätzung der Versorgung mit verschiedenen Bereichen am Wohnort, zeigen sich insbesondere geschlechtsbedingt.
Im Rahmen der Befragung „Demografischer Wandel in Deutschland“ wurden 2017 570 Männer und 634 Frauen befragt, wie sie das Arbeitsplatzangebot am Wohnort einschätzen (Ergebnisse einer Repräsentativuntersuchung im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, POLIS).
Den Angaben zufolge bewerten Frauen das Arbeitsplatzangebot am Wohnort deutlich schlechter als Männer.
Genauso unterschiedlich ist die Einschätzung der beruflichen Chancen am Wohnort. Auch hier nehmen Frauen die örtliche Lage deutlich schlechter wahr.
Die deutlich unterschiedlichen Sichtweisen zeigen nicht nur die Bedeutung geschlechtssensibler Statistiken, sondern auch die notwendige Berücksichtigung der subjektiven Sichtweise von objektiven Daten wie die des Arbeitsmarktes in der Berichterstattung.