Unterscheiden sich die Parteipräferenzen von Arbeitslosen und Beschäftigten? Diese Frage läßt sich mit Daten des European Social Survey annäherungsweise beantworten.
Mit den 2018 in Deutschland erhobenen Daten machten die Befragten Angaben dazu, ob sie eine Zeit lang innerhalb der letzten 12 Monate arbeitslos waren und dabei aktiv nach Arbeit gesucht haben (181 Personen) oder nicht (243 Personen). Außerdem wurden alle danach gefragt, welchen Parteien sie in der Bundestagswahl 2017 ihre Zweitstimme gaben.
Den Daten nach wählten bei beiden Gruppen (zwischendurch Arbeitslose und nicht Arbeitslos) etwa 60% SPD, Die Linke und CDU/CSU. Die Zusammensetzung in diesem Block variiert mit dem Merkmal, ob jemand eine zeitlang arbeitslos und arbeitsuchend in den letzten 12 Monaten war. Traf dies zu, lag der Anteil der CDU/CSU-Wähler bei 21%, bei der andere Gruppe bei 28%. Bei den Arbeitslosen war der Anteil der Linke-Wähler (13,3%) größer als bei den durchgängig Beschäftigten (8,6%). Für die SPD beträgt der Unterschied 2%-Punkte. Bei den übrigen Parteien gibt es kaum Unterschiede zwischen beiden Wählergruppen.
Die weiteren Daten zeigen auch, dass unter den SPD-WählerInnen Arbeitslose häufiger sind. Unter den CDU/CSU- oder Grünen-Anhängern finden sich von allen Parteien die wenigsten Arbeitslosen. Da die Wählergruppe der Arbeitslosen im vorgenannten Sinn eine kleinere Zahl darstellt als die Gruppe der Nicht-Arbeitslosen, wirken sich die absoluten Zahlen vor allem bei der CDU/CSU stärker aus.